
Quelle: Klaus Brand
Wie sehr die Bezeichnung „Mehrkampf-Hochburg“ auch nach Jahrzehnten immer noch zutrifft, belegte die LG Lippe-Süd eindrucksvoll bei den zweitägigen FLVW-Titelkämpfen in Rhede. Bei keineswegs guten Wetterbedingungen konnten die 11 Teilnehmer mit ihren Trainern Marco Müllers, Klaus Brand und Guido Mertens vier Meistertitel und zwei Vizemeister zurück ins Lipperland bringen.
Eine herausragende Vorstellung lieferte Gerrit Schäfers aus Leopoldstal im Zehnkampf U20 ab, denn er schaffte das Kunststück, in allen 10 Disziplinen persönliche Bestleistungen aufzustellen. Unter anderem 11,71s über 100m, 6,22m im Weit- und 3,20m im Stabhochsprung, 39,08m im Diskus- und 49,64m im Speerwurf wurden dann noch mit 4:53,96min über 1500m abgeschlossen. Mit den 6013 Punkten fand er sich zum Schluss nicht nur ganz oben auf dem Siegerpodest wieder, sondern übertraf sogar noch die Qualifikation für die deutschen Mehrkampfmeisterschaften um über 200 Punkte. Mit seinen Mannschaftskameraden OIe Herlemann (Platz 8 mit 4275 Punkten) und Thorsten Schillmann (Platz 9 mit 4167 Punkten) wurde er sogar noch FLVW-Mannschaftsmeister mit 14455 Punkten.
Überraschend gut präsentierte sich im ersten Siebenkampf ihres Lebens die Detmolderin Greta Spieß in W14. Nach unter anderem 100m in 13,43s holte sie entscheidende Punkte in ihren Angstdisziplinen Hochsprung mit 1,44m und 80m-Hürdenlauf mit 13,36s. 27,32m und 9,70m mit Speer und Kugel kamen hinzu. Die 3360 Punkte brachten sie auf Platz 1 im FLVW. Damit wurde die Qualifikation für die Deutschen Meisterschaften nur um 40 Punkte verfehlt. Dies soll dann aber bei den OWL-Meisterschaften Ende Juni in Blomberg nachgeholt werden.

Greta Spieß (Mitte), die neue W14-Siebenkampfmeisterin, Foto: Elmo Spieß
Auch die U16-Jungen konnten ihren ersten Auftritt im Neunkampf mit Edelmetall abschließen. Julian Krüger aus Blomberg steigerte sich nach durchwachsenem ersten Tag auf 2,60m im Stabhochsprung, 12,09s im 80mHürdenlauf oder 32,41m im Diskuswurf und wurde schließlich mit 4350 Punkten Dritter in M15. Noch besser lief es bei den M14, denn Ben Krome aus Detmold konnte mit 4156 Punkten sogar die Vizemeisterschaft erringen. 32,85m mit dem Speer, 13,29s über die Hürden oder 5,15m im Weitsprung trugen dazu entscheidend bei. Weil Wolf Kröger mit sieben persönlichen Bestleistungen (u.a. 13,01s über die Hürden, 2,40m mit dem Stab oder 3:20,24min über 1000m) 4051 Punkte auf Platz 5 sammeln konnte, freuten sich alle drei Jungen bei der Siegerehrung noch über die Vizemeisterschaft in der Mannschaftswertung hinter der übermächtigen LG Olympia Dortmund.
Im Zehnkampf der Männer wurden die Erwartungen schon früh durch Verletzungen eingeschränkt. Zwar konnten Joel Hinze (u.a. mit 1,84m Hochsprung und 12,26m Kugelstoß), Nils Hansen (u.a. 6,13m Weitsprung) und Manuel David den Mannschaftsmeistertitel über die Zeit retten, doch hatte man sich insgesamt mehr vorgestellt. In der U18 quälte sich Adrian Mertens mit Rückenproblemen durch den Zehnkampf, kam aber abschließend mit 3280 Punkten und Platz 8 noch aufs Treppchen.